It’s Teatime – Zelebrieren Sie den Teegenuß
Tee verkörpert für viele ein Medium, das die kulturelle und zeitliche Grenze überschreitet und Menschen aus den räumlichen Beschränkungen ablöst und verbindet.
Als Tee nach Europa kam, wurde er zu einem Symbol von Macht und Reichtum. Die aristo -kratischen und herrschenden Klassen begehrten ihn und schmückten ihn mit edlem Porzellan und kostbarem Zucker. Jedes Handzeichen, das die Teetasse hielt, jede Gestik, die Tee trank und jedes Gespräch, das am Teetisch im Salon stattfand wurden zum Ausdruck des Egos, das Tee trank.
Im Zeitalter des Konsums liegt das heiße Aufgussgetränk wieder voll im Trend. Tee geht offensichtlich mit der Zeit: Er gilt im wellnessbewegten Deutschland als Gesundheitsdrink schlechthin. Dass besonders grüner Tee gesund ist, hat sich herumgesprochen – er senkt den Cholsterinspiegel, verringert das Herzinfarktrisiko und beugt Karies und Paradontose vor. Zudem soll er das Wachstum von Krebszellen eindämmen. Japanische Wissenschaftler haben kürzlich festgestellt, dass fünf Tassen grüner Tee das Sterblichkeitsrisiko bei Frauen um bis zu 31 Prozent, bei Männern immerhin um bis zu 16 Prozent senken konnte. Somit konnte besonders der grüne Tee beweisen, dass Tee gesund ist!
Tee genießen – aber richtig
Tee ist sehr empfindlich. Er sollte kühl und trocken gelagert werden und nicht neben stark duftenden Lebensmitteln stehen. Wirklichen Kennern kommen darüber hinaus nur selten aromatisierte Blätter ins Sieb. Da findet auch fast nie ein Beutel den Weg in die Tasse, denn die Qualität klassischer loser Tees ist ungleich höher als die der vorgefertigten Säckchen. Wenn man einige kleine Finessen bei der Zubereitung des Tees beherrscht, wird Trinken zum puren Genuss: Schwarzer Tee sollte mit kochendem Wasser, grüner Tee hingegen – je nach Geschmack – mit 65 bis 75 Grad Celsius heißem Wasser oder kochendem Wasser übergossen werden. Generell gilt: am besten frisches, möglichst kalk- und chlorarmes Wasser verwenden. Bei zu hartem Wasser kann das Aroma eines Tees nicht richtig zur Geltung kommen.
Da Koffein und Gerbstoffe im Tee nach unterschiedlicher Ziehdauer ihre maximale Wirkung entfalten, ist eine Ziehzeit von drei bis etwa fünf Minuten optimal. Anregend, belebend und aufputschend wirkt Tee, wenn er maximal drei Minuten zieht. Bei längerer Ziehzeit, hat er beruhigende Wirkung. Tees mit einem Guarana-Anteil können schon fast als gesunder Kaffee-Ersatz getrunken werden. Denn auch Guarana beinhaltet Koffein, gibt dieses jedoch langsamer und milder an den Körper ab. Leider ist ein solch exotischer Tee schwer zu finden. Unser Tipp: Guarana-Pulver aus dem Reformhaus kaufen und nach Belieben in schwarzen, grünen oder in einen Kräutertee beimischen. Wem das zu aufwendig ist, der peppt fertige Mischungen einfach auf: mit frischen Fruchtstücken (je nach Sorte zum Beispiel Orange, rote Beeren oder Apfel) statt Dörrobst. Früchtetees schmecken so nicht nur im Winter, sondern ist auch als gesunder Durstlöscher an heißen Tagen.
Allerdings sollte nie vergessen werden, dass sich ein Großteil des Teegenusses im Kopf abspielt. Sich mit einer Tasse Tee hinzusetzen vermittelt Ruhe, Innehalten, Entschleunigung und hat schon so manchen Stressmatiker wieder auf den Boden der Erde zurückholen können. “Man trinkt Tee, damit man den Lärm der Welt vergisst”, weiß auch ein altes chinesisches Sprichwort.